Das wird jetzt hoffentlich mal ein kurzer Eintrag, in dem Kapitel geht es nämlich hauptsächlich darum, wie Kylie in einer Raststätte Kaugummis kauft. Das Krötenmädchen unterhält sich kurz mit ihr, dabei erfahren wir, dass sie Miranda heißt. Eigentlich ist sie ganz nett zu Kylie, auch wenn sie sich etwas seltsam benimmt. Über Miranda gibt es auch so einen Mini-Steckbrief im Umschlag:
[Miranda (Hexe)
Hat: pechschwarze Haare mit pinken und grünen Strähnen
Kann: sich nie entscheiden, in wen sie eigentlich verliebt ist
Mag: sich eigentlich nicht dauernd mit Della streiten]
Ansonsten gibt es die üblichen Andeutungen über die Übernatürlichen, von denen Kylie nach wie vor nichts ahnt (komische Bemerkungen wie "Du weißt es nicht, oder?", kalte Haut...)
Ansonsten ist noch erwähnenswert, dass ein Typ auftaucht, der wie Kylies Ex aussieht. Der Typ ist ebenfalls nett zu ihr, trotzdem hat Kylie das Gefühl, als würden alle auf ihr herumhacken, weil sie die Neue im Camp ist. Bisher hat NIEMAND auf ihr rumgehackt und dass sich die anderen miteinander unterhalten, wenn sie sich schon kennen, ist eigentlich logisch, oder?

Gerade mal drei Tage später (meine Komplimente an die Verwaltung des Camps) geht es auch schon los. Kylie wird von ihrer Mutter auf den Parkplatz gefahren, von dem aus der Bus losfährt. Kylie stellt völlig richtig fest, dass es eine etwas übertriebene Reaktion ist, sie wegen einer aufgelösten Party, auf der sie nicht einmal etwas getrunken hat, in ein Camp für schwer erziehbare Jugendliche zu stecken, vor allem, da sie da ja unweigerlich schwer erziehbaren Jugendlichen begegnen wird, etwas, das die meisten Eltern zu verhindern versuchen. Kylies Hauptprobleme, also die nächtlichen Panikattacken und ihr unsichtbarer Stalker, sind außerdem eher ein Fall für eine psychatrische Klinik als für ein Sommercamp.
Im Bus fällt Kylies Blick zum ersten Mal auf ihre Campkollegen. Da gibt es ein Mädchen mit schwarzen Haaren mit pinken und grünen Strähnen und einer Kröte, die erst aus dem Nichts auftaucht und dann genauso unerklärlich wieder verschwindet. Außerdem ein Gothicmädchen, deren Modegeschmack Kylie mit gedanklich mit den Worten kommentiert: "War der Gothic-Look nicht längst out? Wo hatte die denn ihre Mode-Tipps her? Hatte sie nicht gelesen, dass Farben wieder in waren? Dass Blau das neue Schwarz war?"
Daran merkt man ihre unglaublich weltoffene Einstellung, alleine die Tatsache, dass das Mädchen Gothic ist, zeigt doch schon, dass ihr die Mode-Tipps, beziehungsweise der Mainstream, auf den Kylie anspielt, relativ egal sind. Davon, dass Blau das neue Schwarz ist habe ich auch noch nichts gehört. Dann gibts es noch einen Jungen mit gepiercten Augenbrauen, eine Busfahrerin mit lila-grauen, hochtourpierten Haaren, und einen blonden Jungen, dessen Augenfarbe sich ändert.
Am Ende des Kapitels schreibt Kylie noch schnell Sara eine SMS, woraufhin Sara zurückschreibt, dass sie glaubt, schwanger zu sein. Warum kommt das sexbesessene Partygirl eigentlich nicht in ein Camp für schwer erziehbare Jugendliche?

Nachdem Kylies Vater weg ist, macht sie sich auch aus dem Staub. Genau genommen geht sie zu einer Party bei einem Typen namens Mark Jameson, der anscheinend dafür berüchtigt ist, besonders wilde Partys zu schmeißen. Kylie behauptet, Marks Eltern wären da, obwohl sie weiß, dass es nicht so ist. So weit, so gut.
Auf der Party angekommen macht Kylie verschiedene grundsätzliche Entdeckungen. Zum einen stellt sie fest, dass gefrostete Gläser, die eisgekühlte Getränke enthalten, kalt sind, zum anderen, dass sie eigentlich keine Lust zum Feiern hat. Da es die coolste Party des Abends ist, sind natürlich auch ein Kumpel von ihrem Ex (der nie wieder auftaucht, hier aber erstmal versehentlich Bier in Kylies Ausschnitt kippt und anscheinend auf sie steht, aber er geht dann ein Bier für sie holen und kommt nicht wieder). Kurz darauf kommt Trey mit seiner neuen Freundin, die von Kylie nur "Sexspielzeug" genannt wird, auf und verschüttet ebenfalls Bier über Kylie.
Wir lernen noch etwas über Trey: Er ist ein Arschloch, das nur Sex will, aber Kylie will ihn trotzdem zurück. In dem kurzen Moment, in dem die beiden miteinander reden, ist er übrigens total nett zu ihr und wirkt eher so, als wäre er traurig über das Ende der Beziehung. Dabei war er es, der Schluss gemacht hat.
Die nächste wichtige Feststellung des Abends ist, dass Kylie mit ihrer besten Freundin Sara eigentlich gar nicht mehr so gut befreundet ist und sie sich ziemlich auseinander gelebt haben, weil Sara anscheinend zu einem Partygirl und einer kleinen Schlampe geworden ist. Ach ja, zwischendrin taucht auch noch der unsichtbare Soldat auf und starrt sie gruselig an.
Kurze Zeit später ist die Party auch schon wieder vorbei, weil die Polizei auftaucht und kurzerhand alle Jugendliche mit auf die Wache nimmt. Kylie ruft von dort aus ihren Vater an, der ihre Mutter anruft, die sie von dort abholt. Wie gesagt, die eiskalte Mutter ist es, die die Initiative ergreift. Kylie hat Angst, dass ihre Mutter irgendetwas peinliches macht, weil ja alle ihre Freunde auf der Party sind (Welche Freunde? Auf der Party wirkte das eher so, als würde sie sich nur an Sara klammern.) Die Mutter entschließt sich dazu, Kylie in ein Sommercamp "für Jugendliche mit Problemen" zu schicken, was ursprünglich ein Vorschlag der Psychotherapeutin war.

Wie sich das für ein erstes Kapitel gehört, erfahren wir erst einmal etwas über die Ausgangssituation unserer Hauptfigur Kylie Galen. Auf den Umschlagseiten des Buches finden sich übrigens Kurzbeschreibungen der wichtigsten Figuren. Diese Beschreibungen sind zwar wirklich sehr kurz, allerdings nehmen sie oft Erkenntnisse oder Entwicklungen vorneweg, von denen erst nach der Hälfte des Buches zum ersten Mal die Rede ist. Hier kommt die für Kylie:
[Kylie (Art unbekannt)
Hat: blonde, lange Haare und keine Ahnung, warum sie im Camp ist
Kann:sich nicht vorstellen, dass es übernatürliche Wesen gibt. Oder etwa doch?
Mag: ihre blauen Schlafshorts mit Herzchenmuster]
Bisher kamen weder Schlafshorts noch Camp vor, also zurück zur Ausgangslage. Kylie hat ziemlichen Stress zu Hause, weil ihre Eltern sich scheiden lassen. Sie ist ein Vaterkind, mit ihrer Mutter kommt sie nicht besonders gut klar. Das liegt anscheinend daran, dass die Mutter sehr gefühlskalt ist, was uns auf den sieben Seiten, die das Kapitel fast, sechsmal mitgeteilt wird.
Trotz dieser Gefühlskälte grillt sie die Unterhosen des Vaters auf dem Gartengrill, was meiner Meinung nach dieser Beschreibung eher widerspricht.
Kylie soll weiterhin bei ihrer Mutter wohnen, der Vater zieht aus. Was hat sie sonst noch für Probleme? Ihr Freund hat mit ihr Schluss gemacht (der Freund taucht natürlich wenige Kapitel später auf, will sie zurück und verursacht Probleme), sie leidet an nächtlichen Panikattacken und wird von einem Soldaten gestalkt, den nur sie sehen kann, weshalb ihre Mutter sie zweimal in der Woche zur Psychotherapie schickt. Die gefühlskalte Mutter wird das ganze Buch über diejenige sein, die die erzieherische Initiative ergreift.
Ach ja, und Kylies Großmutter ist kürzlich gestorben. Das hat für den weiteren Verlauf des Buches so gut wie gar keine Bedeutung, sondern dient hauptsächlich dazu, einen weiteren Punkt auf die Problemliste zu setzen, als ob der Rest nicht ausreichen würde.

Kommen wir also gleich zu meinem ersten Thema und der Buchreihe, die mich überhaupt erst auf die Idee zu diesem Blog gebracht hat.
Es geht um Shadow Falls Camp: Geboren um Mitternacht von C. C. Hunter. Darin geht es um übernatürliche Jugendliche, die besondere Fähigkeiten haben und in ein Sommercamp für Übernatürliche geschickt werden, wo sie lernen sollen, mit ihren Fähigkeiten umzugehen. Kylie Galen, die Protagonistin, ahnt von alle dem nichts, bis ihre Mutter sie in genau dieses Camp schickt, wobei die Mutter von den Übernatürlichen auch nichts weiß, sondern von Kylies Psychologin beschwatzt wird.
Viel mehr will ich eigentlich auch gar nicht über die (für fast 500 Seiten sehr dünne) Handlung verraten. Das Buch wurde mir von einem Freund aufgeschwatzt, der es sich gekauft, aber selber aus Zeitmangel noch nicht gelesen hatte, und weil mich die Beschreibung irgendwie an Percy Jackson erinnert hat, habe ich es dann auch gelesen. Eigentlich hätte mich der Slogan "Für alle Fans von House of Night" ja abschrecken müssen. Die Ähnlichkeit zu Percy Jackson beschränkt sich auf das Sommercamp und die Tatsache, dass ich beim Lesen beider Bücher oft mitten im Bus angefangen habe zu lachen, wobei die Witze bei Percy Jackson wenigstens Absicht waren.
SFC dagegen entspricht dem typischen Schema der zur Zeit verbreiteten Übernatürliche-Jugendliche-Beziehungsdrama-Buchreihen, in denen die obligatorische Dreiecksbeziehung der Hauptfigur wichtiger ist als die eigentliche Handlung.
Eine letzte Anmerkung noch: die Shadow-Falls-Camp-Reihe hat eine große und treue Fangemeinde, und vielen Leuten gefallen die Bücher wirklich. Ich gehöre halt nicht dazu, aber das ist auch Geschmackssache.
Hier gibts jetzt zu guter Letzt noch den Amazonlink, dann fange ich wirklich mit dem ersten Kapitel an:
http://www.amazon.de/Shadow-Falls-Camp-Geboren-Mitternacht/dp/384142127X/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1391197894&sr=8-2&keywords=shadow+falls+camp